In den letzten paar Tagen war einiges los am Haranni Gymnasium und anderen Herner Schulen, nämlich die Junior Wahlen 2025. Die Juniorwahl ist eine Wahlsimulation spezifisch dafür gemacht Schüler*innen der 8.Klasse bis zur Q2 auf echte Wahlen vorzubereiten und Politisch weiterzubilden. Das war natürlich dieses Jahr extrem wichtig dank der wahrscheinlich spannendsten Bundestagswahl seit längerem. Diese wird am 23.02.2025 ausgetragen. Test – test
Aber noch mal genauer: Was sind sie denn überhaupt?
Die Junior Wahlen sind eine schulische Wahlsimulation die seit 1999 durch den Verein Kumulus stattfinden. Insgesamt nehmen verschiedene Schulen Deutschlandweit dran teil, oft sind es Haupt- und Real-Schulen und Gymnasien. Die Wahl läuft sehr realitätsnah zu der echten Bundestagswahl ab indem sie echte Wahlunterlagen wie die Wahlzettel und Wahlbenachrichtigungen benutzen und Wahllokale mit der Wahlurne-die vom Verlag zur Verfügung gestellt wird- im Schulgebäude aufgebaut werden. Nach den Wahlen werden die Ergebnisse von den Wahlhelfern die aus Schüler*innen besteht, ausgewertet und dann im Politik Unterricht besprochen.
Und warum sind sie so wichtig?
In unser aktuellen Politik und Demokratie ist politische Bildung ein unglaublich wichtiges Thema und auch ein Privileg und soll bei unseren Schüler*innen das Politische Interesse fördern und sie auf die spätere Zukunft als Erwachsener und zukünftiger Wähler vorbereiten. Natürlich findet Politische Bildung auch in den Klassenräumen statt: Im Politik Unterricht werden verschiedene Bereiche der Politik unter anderem die verschieden Parteien und der Bundestag besprochen und die Schüler*innen werden ausgiebig allerdings neutral darüber informiert und deren Fragen beantwortet.
Ergebnisse und Reaktionen – Die Linke gewinnt deutlich.
Die Ergebnisse sind nicht eil zu kompliziert. 40,8% der Schüler*innen haben ihre Zweitstimme der Linken gegeben, was einen klaren Sieg der Partei heißt. Mit deutlichem Abstand folgt die SPD(17,9%) und die AfD mit fast 13% der Stimmen. Das BSW schaffte es auf 8,4% und wäre demnach in den Bundestag eingezogen, die CDU hätte es gerade noch so geschafft bei 5,2% und die Grünen hätten keine Sitze im Bundestag. Doch 10,1% der stimmen gehen an die klein-Parteien, die unter ‚sonstiges‘ fallen. Von den klein-Parteien wurde am häufigsten die Volt gewählt mit 10 Zweitstimmen. Von den insgesamt 445 Wallberechtigten gaben 353 ihre stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von fast 80% entspricht. Eine Zahl die nah an die eigentliche Prozentzahl der echten Bundestags Wahl kommt(Stand 26.02) nämlich 82%.
Auch bei den Erststimmen dominierte die Linke: Patrick Gawliczek erhielt 37,3% der Stimmen. Hendrick Bollmann, Politiker der SPD kam auf 31,2% und folgte der Linken. Die AfD mit Kandidat Daniel Zerbin erhielt 11,3%. Die anderen Kandidaten lagen jedoch weit entfernt und nicht so gemischt und bunt wie bei den Zweitstimmen. Doch die Schüler*innen und ein Lehrer*innen hatten ihre eigene Reaktion auf die Wahlergebnisse.
7 der 11 befragten Schüler*innen waren nicht überrascht von den Ergebnissen und dem Sieg der Linken und glauben das auch in Zukunft die Jugend eher Linksorientiert wählt und es spürbar ist wie sich die Wahlergebnisse Jahr zu Jahr verändern. 4 Schüler*innen waren eher überrascht über die 40% der Linke und dachten eher dass die AfD Prozentzahl höher sein würde da der Rechtsrutsch auch auf den Sozialen Medien immer präsenter wird.
Herr Kücük, ein bekannter Englischlehrer der Schule, findet die Ergebnisse relativ interessant. Er merkt an, dass sicherlich ein Teil, der relativ klein aber jedoch bestehend ist, ihre Wahl-Entscheidung nach dem Wahlverhalten seiner Freunde orientiert hat. Jedoch fügt er hinzu, dass die Schüler*innen an Gleichheit und Demokratie glauben und vorhaben diese zu stärken. Er vermutet allerdings dass es auch einige der Wählerschaft gibt, die die AfD aus Protest gewählt haben. Was allerdings auffällt ist, dass vor allem Junge Männer bzw. männliche Schüler, die AfD wählen. Dies begründet er damit, dass es sein könnte, dass junge Männer in Zeiten der Zukunftsangst mehr Wert auf traditionelle und konservative Sicherheit legen.
Insgesamt sagt er, dass die Juniorwahlen den Politischen Wandel in unserer Gesellschaft gut widerspiegeln. Trotz der Antworten dass viele eher schlechter informiert waren als andere, finden die restlichen Befragten, dass es jedoch unsere Generation gut widerspiegeln und auch ich glaube das in Zukunft mehr linksorientiert aber auch eher Rechts gewählt wird statt der bekannten Mitte. Herr Kücük findet es wichtig zu sagen, dass „wenn die Solidarität stirbt, der Untergang der Demokratie eingeleitet wird“.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen dass, die Simulation Schüler*innen früh mit Demokratie in Kontakt bringt und sie auf zukünftige Wahlen vorbereitet. Durch die realistische Wahlsimulation lernen sie wie Wahlen funktionieren, setzen sich mit den verscheiden Parteien auseinander und lernen, dass ihre Stimme zählt!
Wichtig ist zu sagen dass politische Bildung in der Schule beginnt – wer sich früh mit den Wahlen auseinander setzt, geht später eher wählen. Zudem spiegeln die Ergebnisse die Interessen und anliegen der Schüler*innen wieder und geben Politiker*innen Hinweise über was uns bewegt.
Ich, als Autorin, kann euch nur auf den Weg mitgeben, sich bitte aktiv zu beteiligen. Sich richtig zu informieren, gegen Diskriminierung und soziale Ausgrenzung zu handeln und zukünftig aktiv wählen zu gehen und unsere Demokratie zu stärken.


