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Erlebnispädagogik – Ein Spaß für Groß und Klein
Wie jedes Jahr stand nach dem langen Schuljahr und vor den lang ersehnten Sommerferien die Projektwoche bevor. Die Schülerinnen und Schüler des Pädagogik LKs von Frau Mindt, sowie die Jahrgangsstufe 5 standen vor einer großen Aufgabe: Sie sollten diese Woche gemeinsam verbringen und das nicht irgendwie, sondern mit einem erlebnispädagogischen Programm.

Projektwoche 2017

Der Pädagogik LK begann die Projektwoche bereits einen Tag vor den anderen Schülern, da erst einmal geklärt werden musste, was Erlebnispädagogik überhaupt ist, denn ohne diese Kenntnisse ist es ziemlich schwer, so ein Programm auf die Beine zu stellen.
Also, um es kurz zusammenzufassen: Erlebnispädagogik bezieht sich auf Erlebnisse, die gemacht werden. Es ist eine Pädagogik mit Kopf, Herz und Hand, bei der das Lernen nicht nur als kognitiv betrachtet wird, sondern auch emotional und praktisch. Die Erlebnispädagogik findet vor allem in der Natur statt und hat zum Ziel, die sozialen Kompetenzen und die Persönlichkeit zu entwickeln und zu stärken.

Aber in diesem Artikel soll es natürlich nicht um die langweilige Theorie gehen, sondern vielmehr um die Umsetzung und Durchführung dieser in der Praxis.
Am ersten Tag der Projektwoche hieß es wie jedes Jahr: Auf geht es in die Kletterhalle Neoliet. Die Kinder freuten sich sehr darauf und auch wir Schüler aus der Q1 waren gespannt die Kleineren kennenzulernen und Zeit mit ihnen zu verbringen. Nachdem die einzelnen Klassen in der Kletterhalle ankamen, gab es zuerst einmal eine Einweisung, damit jeder wusste, was er zu tun hat und natürlich um Verletzungen vorzubeugen. Danach konnte der Spaß auch schon beginnen. Die Schüler des Pädagogik LKs stellten sich unten vor die Kletterwände und sicherten die Fünftklässler, was zu Beginn von allen viel Überwindung erforderte, später aber allen sehr viel Spaß bereitete. Natürlich hatten auch die älteren Schüler zwischendurch die Möglichkeit zu klettern, im Vordergrund stand allerdings das Sichern der Fünftklässler.
Der erste Tag der Projektwoche war sehr schön, da man die Kleineren bereits kennenlernen konnte und ließ bereits erkennen, dass es eine sehr schöne letzte Projektwoche für die Q1 und die erste für die Jahrgangsstufe 5 wird.
An Tag zwei der Projektwoche musste die Q1 dann die nächsten Tage planen und sich verschiedene Aktivitäten ausdenken, während die Fünfer sich beim Herner Schulsporttag im Gysenberg mit ihren Klassenlehrern austoben konnten.
Zu einer erneuten Begegnung kam es dann an Tag 3, als die erarbeiteten Projekte durchgeführt werden sollten. Am ersten Tag dieser Durchführung lief alles wie geplant, da wir uns mit unseren Projekten sehr gut auskannten. An Tag 2 und 3 war dies etwas schwieriger, da wir uns dieses Jahr dazu entschlossen hatten, die Klassen nicht täglich zu tauschen, sondern die Projekte der anderen zu übernehmen, da es bei der Erlebnispädagogik auch wichtig ist, eine gute Beziehung zwischen Klein und Groß aufzubauen. Alle dachten, sie hätten die Projekte der Anderen verstanden und hätten keine Fragen mehr, doch als es dann zur Durchführung der fremden Projekte kam, wusste man oft nicht weiter und musste improvisieren. Dies lief nach einiger Zeit allerdings auch sehr gut, sodass eigentlich alle Kinder Spaß hatten.
Nun soll aber auch mal auf die drei verschiedenen Projekte eingegangen werden:
Die erste Gruppe erstellte eine Spiele-Olympiade. Dort mussten die 5er z.B. einen Parcours mit verbundenen Augen durchlaufen oder im Team durch einen Hula Hopp Reifen steigen, was den Kindern viel Spaß bereitete. Um den Teamgeist hierbei fördern zu können, wurden die meisten Spiele in Gruppen durchgeführt, die nach jedem Spiel wechselten. Die Kinder erhielten aber auch die Möglichkeit, sich selber noch ein Spiel auszudenken, wenn noch Zeit übrig blieb, um ihre Kreativität zu fördern.
Bei Gruppe zwei stand ein Spielerundlauf an. Die 5er erhielten eine Laufkarte und jeder musste verschieden Spiele bewältigen, wie z.B. den Eierfall, bei dem die Kinder versuchen mussten, ein Ei mit Strohhalmen und Klebeband „vor dem Kaputt gehen beim Fall“ zu schützen. Dies klappte bei den meisten Gruppen auch sehr gut, was dazu führte, dass mit der Konstruktion Fußball oder Football gespielt werden konnte, bis das Ei nach einiger Zeit dann doch noch zu Bruch ging. Außerdem mussten die Kinder auch hier bei vielen Spielen im Team agieren, wie z.B. beim Teppich wenden, als sie versuchen mussten, den Teppich zu drehen, während sie auf ihm standen. Die am schwersten für uns durchzuführenden Spiele waren die Spiele, bei denen die 5er sich an die Hände nehmen mussten, weil die Mädchen und Jungen sich gegenseitig nicht die Hand geben wollten, weil das in ihren Augen gleich bedeutet, ein Paar zu sein. Kaum für uns vorzustellen, dass das bei uns früher auch der Fall war, aber das war es tatsächlich.
Die dritte Gruppe dachte sich eine Schnitzeljagd aus, was zu Beginn eigentlich alle Gruppen vorhatten. Der erste Hinweis der Schnitzeljagd war in einem Luftballon versteckt, also musste dieser gefunden werden. Als er aufgetaucht war, ging es in den Stadtgarten, wo auch wieder kleinere Spiele durchgeführt wurden, die nach jeder Vollendung den nächsten Hinweis lieferten. Das lustigste Spiel war es, die Schnürsenkel zweier Schüler zusammenzubinden und diese dann zusammen laufen zu lassen. Die beiden Kinder mussten sich sehr genau abstimmen, denn dann konnten sie ihre Schnürsenkel hinterher ohne Probleme auseinanderknoten. Taten sie das nicht, wurde der Knoten fester und fester, sodass sie ihn nicht mehr lösen konnten. Dies führte bei vielen zur Verzweiflung. Aber nach einiger Zeit mit nur einem Schuh am Fuß, konnte sich jeder dann auch wieder seinen zweiten Schuh wiederholen.
Jeden Tag, nachdem die Projekte durchgeführt wurden, kam es zur Reflexionsrunde, die Hauptbestandteil der Erlebnispädagogik ist, um Verbesserungsvorschläge zu geben, aber auch um neue Fähigkeiten oder Verbesserungen der Gruppendynamik zu erkennen.
Abschließend bleibt nach unserer letzten Projektwoche festzuhalten, dass es für uns Großen ein tolles Erlebnis war, mit den kleineren Schülern Zeit zu verbringen. Aber auch für die Kleineren war es etwas besonderes, denn dies passiert im Schulalltag ja sonst nicht so oft oder eher gesagt gar nicht. Außerdem hatte der Pädagogik LK auch endlich mal die Möglichkeit, praktisch die Pädagogik anzugehen und nicht immer nur Theorien ohne jegliche Praxis zu lernen.
Groß und Klein hatten viel Spaß in der Projektwoche und das ist doch nach einem anstrengenden Schuljahr doch die Hauptsache um sich auf die wohlverdienten Sommerferien einzustimmen.

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