Projektkurse werden in der Jahrgangsstufe Q1 angeboten. Sie laufen zweistündig über das gesamte Schuljahr und am Ende erhalten die Schülerinnen und Schüler eine Note, welche doppelt für beide Halbjahre zählt. Sie ersetzen die Facharbeit in der Stufe. Um der Wissenschaftspropädeutik in der Oberstufe gerecht zu werden, müssen die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit im Projektkurs dokumentieren und diese Leistung fließt auch in die Bewertung mit ein. Dies setzt allerdings an hohes Maß an der Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten voraus. Die Angebote an Projektkurse umfassen Fächer wie Mathematik/Informatik, Pädagogik, Englisch/Pädagogik u.a.
Der Projektkurs: Pädagogik im Ganztag
Seit mehr als einem Jahr ist das Haranni-Gymnasium nun schon eine Ganztagsschule. In diesem Jahr wurde der Q1 im Rahmen der Projektkurse erstmals der Projektkurs Pädagogik/Ganztag angeboten, bei dem die Schüler des Projektkurses ihr Wissen aus dem Pädagogikunterricht praxisorientiert anwenden können. Alle zwei Wochen trifft sich der Projektkurs donnerstags und tauscht sich über aktuelle Erfahrungen, Ideen sowie Optimierungsvorschläge aus. In einer Mittagspause am Montag, Mittwoch oder Donnerstag bietet eine Gruppe von 3 bis 4 Schülerinnen jede Woche ein AG-Angebot an. Diese reichen von einer Tanz-AG, über eine Sport-AG bis hin zu einer DIY-Werkstatt. Den Kindern soll so in der Mittagspause ein vielfältiges Angebot geboten werden, um den Schulalltag für die Zeit der Mittagspause einfach mal auszublenden.
Die Schülerinnen des Projektkurses protokollieren ihre Arbeit und Erkenntnisse während des gesamten Jahres in einem Portfolio, welches die Facharbeit ersetzt. Um die Arbeit auch wissenschaftlich zu belegen, besuchte der Projektkurs bereits die Bibliothek des Ruhr-Universität Bochum um nach Literatur für das jeweilige Thema des Mittagspausenangebots zu suchen. Dies reichte von der Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung bis hin zur Kreativitätsförderung.
Bis zu den Ferien befanden sich die Schülerinnen in der Befragungs- und Beobachtungsphase. Mit einem Fragebogen wurden die fünften und sechsten Klassen über ihre Interessen und zusätzlichen Wünsche für die Mittagspause befragt. Daraus wurde dann von den einzelnen Gruppen ein passendes Angebot erstellt. Auch beim Besuch des Sternekochs Stefan Marquard am 15.09.2016 half der Projektkurs eifrig mit. Nach den Herbstferien werden nun die AG-Angebote starten.
Louisa Steinbock, Q1
Pädagogik mal anders
Viele Schüler sind sehr interessiert an dem Fach Pädagogik. Doch alles immer nur auf Deutsch zu lernen ist auf Dauer auch langweilig. Außerdem kommt die englische Sprache in deutschen Schulen oft viel zu kurz. Warum verbindet man dann nicht einfach Englisch und Pädagogik? So kommt dann mal etwas Abwechslung in den Schulalltag. Genau das geschieht in dem Projektkurs Englisch/Pädagogik.
Hier werden im Gegensatz zum normalen Pädagogikunterricht eher aktuelle Themen behandelt, die nicht nur auf Theorien basieren oder schwer zu verstehen sind. Die Themen des Projektkurses sind auf zwei Halbjahre verteilt. Im ersten Halbjahr geht es darum, eine Projektarbeit auf Englisch zu dem Thema ‚Growing up in …´zu verfassen. Hier kann sich dann jeder Schüler bzw. Schülerin andere Schwerpunkte setzen, denn jeder interessiert sich für verschiedene Länder oder Kulturen.
Im zweiten Halbjahr hingegen geht es eher um das Thema ‚Teenage problems´, auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Themenwahl. Natürlich wird nicht nur über die anzufertigende Facharbeit gesprochen, auch andere interessante pädagogische Themen werden näher unter die Lupe genommen, natürlich auf Englisch.
Jedoch muss vor dem Schreiben der Facharbeit erst einmal gelernt werden, wie man wissenschaftlich arbeitet und wie so eine Arbeit überhaupt aufgebaut ist. Es soll ja schließlich keiner ins kalte Wasser geworfen werden. Das Ziel ist es, dass alle Projektarbeiten einen guten Abschluss finden. Hierfür wird die Bibliothek der Ruhr-Uni Bochum besucht. Dort wird dann gelernt, geeignete Literatur zu finden, die man zum Schreiben der Projektarbeit benötigt, denn die Verwendung von bloßen Internetquellen, kann nicht wissenschaftliches Arbeiten genannt werden.
Im Anschluss an den Besuch der Uni- Bibliothek wird dann gelernt, wie eine Facharbeit bzw. Projektarbeit gegliedert ist bzw. welche formalen Vorgaben gelten, damit auch schnell mit dem Schreiben begonnen werden kann.
Sind die Projektarbeiten dann im Januar vollendet, sollen diese natürlich auch den anderen Kursmitgliedern vorgestellt werden. Passiert dies im ersten Halbjahr noch in Form einer Power Point Präsentation, kann im zweiten Halbjahr, wenn es darum geht das oben erwähnte Thema zu erarbeiten, eine freiere Variante gewählt werden, so können z.B. Filme gedreht oder Blog-Einträge verfasst, aber auch andere Formen der Präsentation gewählt werden. Man kann also seiner Kreativität freien Lauf lassen.
Shana Siebler, Schülerin der Q1
Robotik-Experten am Haranni!
Ob als Fußballer, als Betreuer im Altenheim oder als Rasenmäher – selbstständig agierende Roboter erobern langsam unseren Alltag. Sie werden in vielen Situationen zur Unterhaltung genutzt, aber auch auf lange Sicht zur Unterstützung gesellschaftlich wertvoller Arbeit, etwa in der Altenpflege, benötigt.
Im Rahmen des Projektkurses Mathematik/Informatik in Kooperation mit Frau Prof. Zwiers und Dr.-Ing. Dederichs-Koch vom Institut Mechanik an der Hochschule Bochum (Fachbereich Mechatronik & Maschinenbau) sollen Schülerinnen und Schüler des Haranni-Gymnasiums Herne ihr technisches Talent entwickeln. Der einjährige Kurs bietet in Form kleinerer Projekte die Möglichkeit, in die Inhalte eines Fachhochschulstudiums „hineinzuschnuppern“.
Dabei zeigt sich schnell, dass sich die Bereiche Technische Mechanik, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Technisches Zeichnen und Konstruktionstechnik kompliziert anhören, durch die praktische Herangehensweise aber schnell begreifbar werden.
So gilt es in einem der kleineren Projekte ein Auto durch ein Labyrinth zu steuern. Schnell weicht da das Lächeln ob der vermeintlich leichten Aufgabe einigen Grübelfalten, wenn das Auto mal wieder vor die Wand anstatt durch den Gang fährt. Die erlernten Theorien und Methoden setzen die Schüler am Ende des Kurses in einem großen Abschlussprojekt um, bei dem auch die NAOS (s. Foto) zum Einsatz kommen können. Eine Abschlusspräsentation rundet den Projektkurs ab, in der nicht nur das erlernte mathematische Wissen, sondern vor allen Dingen dessen praktische Umsetzung verdeutlicht wird.
Während des Kurses nutzen die Schülerinnen und Schüler die Ausstattung des zdi-RobertaZentrums im Haranni-Gymnasium, für bestimmte Abschnitte werden aber auch die Labore und Hörsäle der Hochschule Bochum erkundet.
Frau Dr. Dederichs-Koch (Hochschule Bochum) und Herr Lueg (Haranni-Gymnasium)


