Haranni-Gymnasium - Zukunft mit Herkunft

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fussballstadion

Die WM 2022 begann am 21. November und geht bis zum 18. Dezember. Doch warum ist alles in Katar so umstritten?

Die ganze Welt ist geschockt, als 2010 verkündet wird, dass die WM 2022 im Rohstoff-Golfemirat Katar stattfindet. Die Monarchie hat rund 2,7 Millionen Einwohner, welche zu 90% aus Migranten bestehen. Diese meist indisch, philippinisch, pakistanischen und ostafrikanischen Migranten sind dort, um zu arbeiten. Sie führen dort harte körperliche Arbeit aus, für einen Mindestlohn von 1000 Riyal (ca. 230 €). Dieser Mindestlohn existiert jedoch erst seit August 2020. Eine Krankenversicherungspflicht durch das Gesetz gibt es ebenfalls erst seit Ende 2021, diese soll 6 Monate nach Verkündung in Kraft treten. Die Arbeiter werden durch Versprechen ins Land gelockt. Bis vor Kurzem erlaubte das „Kafala-System“ den Arbeitgebern, die Pässe ihrer Angestellten einzusammeln und ihnen so das Verlassen des Landes zu verbieten. Viele Arbeiter wurden unter den Firmen ausgetauscht und ihnen wurde oft monatelang kein Lohn gezahlt. Auch bei dem Bau der Stadions haben Hunderte von Gastarbeitern ihr Leben verloren. Und ihre Familien wissen bis heute nicht, ob sie noch leben oder wie es ihnen generell geht.

Austragungsort und seine Gesetze

In Katar ist das männliche Geschlecht deutlich dem weiblichen Geschlecht bevorzugt. Wenn eine Frau vergewaltigt wird, ist es ihre Schuld, weil sie „sich zu freizügig gekleidet hat“ oder wegen irgendeinen anderen Grund. Taten wie die häusliche Gewalt oder die Vergewaltigung der Frau sind dabei komplett legal. Eine Frau darf nicht ohne die Erlaubnis von ihrem Mann das Auto fahren. Bei homosexuellen Leuten ist die gesetzliche Lage noch umstrittener. Wenn Leute es öffentlich machen, dass sie auf das gleiche Geschlecht stehen, werden sie direkt verhaftet, da sie einen „Fehler im Gehirn“ besitzen.

One Love Binde

Die One Love Binde ist ein Symbol, welches gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus sowie auch für Menschen- und Frauenrechte steht. Jeder einzelnen Mannschaft wurde verboten, diese Binde zu tragen, wären sie jedoch trotzdem mit dieser auf den Platz gegangen, gäbe eine eine gelbe Karte oder es werden Sanktionen verhängt. Die deutsche Mannschaft hielt bei ihrem Gruppenfoto die Hand vor den Mund. Dies ist ein stilles Zeichen des Protests gegen das Verbot der „One-Love“Binde

Iran

Zum Auftakt gegen England (6:2) hatte die Mannschaft noch ein Zeichen der Solidarität an die Regime-Kritiker in der Heimat gesetzt und während der eigenen Hymne geschwiegen.

Zuschauer hielten ein Trikot mit dem Namen „Masha Amini“ in die Höhe und mussten diese abgeben. Auch Shirts mit der Aufschrift „Frauen. Leben. Freiheit“ wurden entfernt. Das zeigten aktuelle TV-Bilder und Fotos. Doch was hat es damit auf sich ?

Nach dem Tod der 22-jährigen Masha Armini war es im Iran zu Massenprotesten gekommen, beim harten Vorgehen der Polizei starben seitdem fast 400 Menschen. Der Grund ihres Todes war dabei ein „falsch sitzender Hijab“. Das Kopftuch ist für Frauen im Land gesetzlich vorgeschrieben. Iranische Frauen sind aufgebracht, sie verbrennen ihre Kopftücher und schneiden sich symbolisch ihre Haare ab. Aber auch viele Männer demonstrieren.

Von: Marleen Schlingmann, Liliya Habrichi, Lukas Saletzki (9c)

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